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Sonntag, 9. November 2014

Bou&Honey 4

15.10.2014
Ich sehe ihn an und mich überkommt das Gefühl, sofort etwas verrücktes und spontanes tun zu müssen.
"Lass uns tanzen."
Wir stehen am Rand eines Marktplatzes in Frankreich, die Sonne scheint hell vom Himmel. Es ist der letzte Tag dort, bevor er ins Flugzeug steigt und ich mit meiner Familie im Auto nach Hause fahre. 
Seine Augen finden meine. "Okay", sagt er ohne ein Zögern. "Wo denn?" "In der Menschenmenge", antworte ich, nehme seine Hand und kann mir das Lächeln nicht verkneifen. Ich führe ihn zum breiten Gang zwischen den verschiedenen Ständen. "Genau da", ich deute auf einen runden Metalldeckel, in der Mitte einer Kreuzung der Gänge. Er führt mich dorthin, nimmt meine Hand, legt die andere an meine Taille. Ich tue es ihm nach, meine Tanzschritte sind schrecklich unsicher im Gegensatz zu seinen. Er nimmt seine Hand von meiner Taille, hält meine andere Hand noch immer fest, lässt mich mich einmal im Kreis drehen und zieht mich wieder an sich. Menschen gehen um uns herum, aber ich merke es nicht, denke nicht einmal daran. "Sieh nicht auf deine Füße", fordert er mich mit liebevoller Stimme auf. Ich sehe in seine Augen und plötzlich bewege ich mich wie von selbst, wir drehen uns im Kreis, nur noch er und ich sind da, um uns herum ist nichts, nur wir, wie wir tanzen, auf einem Markplatz inmitten einer Menge von Menschen, die von A nach B eilen. 
Viel zu schnell ist der Moment vorbei und die Realität kehrt wieder zurück.  
Um uns herum ist alles wie vorher, niemand scheint uns zu beachten, nichts ist verändert.
Einen Augenblick frage ich mich, ob das Einbildung war, aber dann sehe ich ihn an und weiß, dass ich mir nichts davon eingebildet habe. 

Liebe Grüße,
Honey

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