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Mittwoch, 30. November 2016

Gefühlsausbruch 10

Ich fühle mich gerade wirklich ganz komisch. Dabei habe ich seit längerem jetzt nicht mehr geweint. Und ich glaube daran liegt es auch.
Ich verdränge einfach alles.
Manchmal da kommen trotzdem noch alte Erinnerungen hoch.
Er und ich an Silvester in Hamburg. Oben am Berg im Schnee. In meinem Zimmer. Auf der Terrasse, stundenlang am reden.
Stopp, jetzt nicht weiter über diese schönen Dinge nachdenken.
Irgendwas in mir versucht ihn aus meinem Alltag zu verdrängen. Als hätte er nie existiert. Als wäre alles ein vergangener, wunderschöner Traum gewesen, genau so fühlt es sich manchmal an.
Und vielleicht ist das auch gut so.
Ich weiß, dass es immernoch 24 oder 25  Tage sind bis zu dem Zeitpunkt an dem ich mir keine Hoffnungen mehr machen sollte.
Aber ich merke, dass es einfach zu weh tut.
Bei jeder Nachricht hoffe ich, dass sie von ihm ist. Bei jedem Klingeln des Telefons hoffe ich, dass er gerade anruft. Bei jedem klingeln der Haustür hoffe ich, dass er davor steht. Und es ist jedes mal verletzend, wenn es nicht so ist.
Eigentlich dachte ich, je mehr man jemanden liebt, umso mehr möchte man ihn festhalten. Und das war bis jetzt auch so. Aber ich muss leider erfahren, dass man diese Person manchmal auch am meisten loslassen will, weil dir das Fehlen dieser Person einfach am meisten wehtut.
Natürlich, ich möchte immernoch, dass es ihm wieder gut geht, er zurückkommt und alles wie früher ist.
Aber ich möchte nicht warten und weiter enttäuscht werden.
Und vielleicht sollte ich auch nicht warten. Eigentlich hat er klar und deutlich schluss gemacht, auch wenn ich das immernoch nicht ganz realisiert und verstanden habe.
Wenn ich wüsste, dass vielleicht bald wieder alles in Ordnung wäre, dann würde ich jeden Tag sehnsüchtig auf ihn warten. Aber es ist so, dass ich es leider nicht weiß. Woher soll ich wissen, ob er mit mir zusammen sein will, selbst wenn alles wieder vorbei ist? Ich habe es mir ständig vorgestellt, dass er eines Tages merkt, das wir zusammen glücklich sein sollten. Aber nicht alle Wünsche und Vorstellungen werden wahr. Und damit sollte ich lernen zu leben, egal wie weh es tut. Und wenn ich einer der wichtigsten Menschen dieser Welt für mich verliere. Wenn ich diesen Menschen verliere, den ich über alles liebe, mit dem ich mein ganzes Leben verbringen wollte, der mich jeden Tag zum Lächeln gebracht hat.
Dann muss ich trotzdem damit leben, denn ich habe keine andere Wahl.
Ich weiß einfach nicht mehr was ich hoffen, glauben und denken soll.

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